Eine kleine verkürzte Einführung in die Grundpfeiler des Buddhismus.

Die vier edlen Wahrheiten sind die Grundpfeiler des Buddhismus und sie sind die Kernaussagen des Siddhartha Gautama (im Volksmund geläufig als Buddha).

Buddha bedeutet der Erwachte und beschreibt eine Person, die Bodhi (erwachen) erfahren hat. Im Buddhismus ist jeder Buddha, er muss es nur erkennen.

Die Erste edle Wahrheit ist Dukkha, Dukkha kommt aus dem Sanskrit und wird mit Leiden übersetzt. Sie sagt, dass alles Leben aus Leiden besteht.

Die Zweite edle Wahrheit wird Samudaya genannt und erklärt den Ursprung des Leidens, das Verlangen, die Gier, das Begehren und Erfreuen den Hass und die Unwissenheit des Menschen.

Die Dritte edle Wahrheit heißt Nirodha (Erlöschen). Sie beschreibt die Aufhebung des Leidens, die durch Erlöschen der Ursache des Leidens beendet werden kann.

Die Vierte edle Wahrheit lehrt, dass es einen Weg zur Beendigung des Leidens gibt, dieser Weg wird der Edle Achtfache Pfad oder auch Mittlerer Weg genannt. Er verläuft zwischen Verlangen und Materialismus und Entbehrung und Läuterung. Er führt zur Beendigung der Wiedergeburt und kann sich über mehrere Leben hinausziehen

Der Edle Achtfache Pfad entstammt der direkten Erfahrung Buddhas und wird manchmal in drei grundlegende Teile aufgeteilt:

Weisheit (Prajna) – Rechte Sicht, Rechte Absicht

Ethisches Verhalten (Sila) – Rechte Rede, Rechte Handlung, Rechts Leben

Konzentration (Samadhi) – Rechte Bemühung, Rechte Achtsamkeit, Rechte Konzentration

Der edle Achtfache PfadDer edle Achtfache Pfad im Einzelnen erklärt:

  1. Rechte (Ein-) Sicht, Rechte Absicht
    ist der Weg, das Leben, die Welt und die Natur so zu sehen wie sie wirklich sind. Es geht darum zu verstehen, wie die Wirklichkeit funktioniert, ohne irgendwelche Wertungen oder Interpretationen, die aus dem Ego entstehen. Es gilt vielmehr zu verstehen, dass das Leid das Ergebnis unserer eigenen Handlungen ist (Karma). Es ist sehr wichtig zu erkennen, dass nur wir selbst für unsere Handlungen verantwortlich sind und kein anderer dazu beiträgt. Die meisten Menschen fokussieren sich sehr stark auf das Ego und setzen alles daran es aufrecht zu erhalten. So entsteht immer wieder eine Illusion, die uns versucht daran zu hindern, die Dinge so zu sehen, wie sie wirklich sind. Wenn wir selbst für unser Leiden verantwortlich sind, können wir auch nur selbst unser Leiden beenden. Dies erfordert ein gewissen Maß an Ausdauer und Willenskraft.
  2. Rechtes Denken
    Dies besagt, dass wir unsere Gedanken immer in eine positive Richtung lenken sollen. Negative Gedanken können uns schnell in einen Abgrund reißen und uns in die falsche Sicht der Dinge hineinziehen. Die Struktur der Gedanken sollte immer aufbauend, liebevoll und mitfühlen sein. Es hilft sich bewusst zu machen, dass alles was wir denken und erleben vergänglich ist und alle Situationen, in denen wir uns befinden sich ändern. Mit unseren Gedanken haben wir immer die Möglichkeit unser Leben zu verändern. Wir haben immer die Wahl die Richtung der Gedanke zu entscheiden.
  3. Rechte Rede
    Worte können Leben retten oder zerstören. Die richtige Wahl der Worte im richtigen Moment ist manchmal eine richtige Herausforderung. Doch mitfühlende Worte bringen uns Frieden und ein positives Gefühl, nicht nur uns selber, sondern auch unserem Gesprächspartner. Rechte Rede beinhaltet auch die Wahrheit zu sagen, die oftmals auch schmerzlich sein kann, deshalb ist es besonders wichtig auch hier die richtige Wortwahl zu treffen. Die Vermeidung bösartiger Worte über andere gehört auch zu Rechten Rede, Lästern oder Verleumdungen sollten wir unterlassen, genauso wie leeres Geschwätz, ohne Sinn und Tiefe, wir sollten immer warme und sinnvolle Worte finden, und zwar immer dann, wenn ein Gespräch notwendig ist.
  4. Rechtes Handeln
    Es bedeutet nicht zu stehlen, zu töten und keinen sexuellen Missbrauch zu begehen. Wir sollten heilsame Handlungen vollziehen, die andere Lebewesen nicht behindern oder leiden lassen. Liebevoller Umgang mit unseren Kindern und Mitmenschen ist ebenso wichtig, wie der liebevolle Umgang mit den Tieren. Wir müssen uns fragen, ob wir hilfreich für andere sind.
  5. Rechter Lebenserwerb
    Der Rechte Lebenserwerb beschreibt, dass wir keinen Beruf ausüben, der anderen Lebewesen Schaden zufügen könnte. Dies kann grundlegend in fünf Bereiche unterteilt werden:

Keine Geschäfte mit jeglicher Art von Waffen
Keine Geschäfte mit Menschen, Menschenhandel, Prostitution, etc.
Keine Geschäfte mit Fleisch, was bedeutet, dass man keine Aufzucht von Tieren zum Schlachten betreiben sollte.
Keine Geschäfte mit Rauschmittel, also keine Geschäfte mit Drogen oder anderen berauschenden Mittel zu betreiben.
Keine Geschäfte mit Gift.

  1. Rechtes Streben
    Es kann auch als richtiges Bemühen bezeichnet werden und bedeutet, dass wir uns stetig darum bemühen uns selbst und andere zu fördern, indem wir versuchen alle Schwierigkeiten in Form von Worten, Gedanken oder Taten zu vermeiden und in die richtige Richtung zu lenken. Richtiges Streben ist auch für den Achtfachen Pfad unerlässlich, es bedeutet eine gewisse Art der Disziplin und Willenskraft aufzubringen, um uns und andere immer wieder von ungesunden Zuständen zu befreien.
  2. Rechte Achtsamkeit
    Dies ist der kontrollierte und perfekte Ausdruck von Wahrnehmung, die Dinge so zu sehen wie sie wirklich sind, ohne irgendwelche gedanklichen Konzepte zu erzeugen oder Bewertungen vorzunehmen. Die Dinge im reinen Bewusstsein zu betrachten, ohne Interpretationen und Verschleierungen.
  3. Rechte Sammlung
    Es bedeutet seinen ständig umherschweifenden Geist zu kontrollieren, z. B. indem man sich in Meditation begibt. Eine klassische Art der Meditation ist es den Atem zu betrachten. Dies lässt die Gedanken zur Ruhe kommen. Es gibt aber auch andere Techniken der Meditation, wie die Konzentration auf ein Objekt.

Das ist eine extrem verkürzte Fassung der grundlegenden buddhistischen Pfeiler. Ich hoffe, ihr könnt etwas für euch gewinnen und vielleicht die ein oder andere Hilfestellung entnehmen. Ich werde sicherlich auf das ein oder andere noch näher eingehen, besonders auf verschiedenen Meditationsformen. Ich freue mich wie immer über jeden Interessierten und jeden Leser und natürlich über eure Anregungen.

Seid achtsam.