Tja, was will ich eigentlich schreiben? Was möchte ich eigentlich sagen? Gibt es etwas zu sagen? Kann ich das, was ich schreiben oder sagen möchte überhaupt in Worte fassen?

Ich bin mir sicher, dass das nicht funktionieren wird, dann kommt noch hinzu, dass der Leser die Worte aus seiner Erfahrung liest und sie vielleicht noch weniger versteht. Andererseits, können genau diese Worte manchen Menschen helfen. Es gibt so viel zu sagen und doch gibt es nichts. Vor einiger Zeit hätte ich es nicht für möglich gehalten, dass ich einmal in Betracht ziehe, dass es für die Dinge so viele verschiedene Lösungen gibt, wobei ich die Lösung als etwas ansehe, dass sich im Kern in alle Richtungen auflöst und als ein nicht-nicht existierendes Ding verweilt oder sich wieder in ein Neues verwandelt. Der Sinn hinter den Dingen schien früher immer so klar zu sein, so klar schien es aber nur zu sein, weil ein nicht existierendes „Ich“ bei der Lösung eine große Rolle spielte und zusätzlich noch der Filter der eigenen Erfahrungen mit ins Boot der Beurteilungen einstieg.

Fallen diese Filter und falschen Ansichten weg, sehen die Dinge plötzlich ganz anders aus, fast zu simple und sinnlos, sie laufen alle ins Leere, wobei die Leere noch nicht einmal leer im eigentlichen Sinne ist. Es ist einfach nicht beschreibbar, nicht fassbar. Alles funktioniert in Kern auf die gleiche Weise, was sehr erschreckend wirken kann, wie wenn einem plötzlich der Boden unter den Füßen weggezogen wird. Alles, woran man geglaubt und festgehalten hat, ist plötzlich verschwunden und man muss damit zurechtkommen.

Dann gibt es die Menschen um einen herum, man sieht sie, ahnungslos, geblendet von den üblichen Filtern, leidend, manche leiden fröhlich und andere leiden traurig. Es ist so, als würde man plötzlich alleine dastehen, aufgewacht aus einem Traum, wissend, dass man selbst immer noch träumt, mit der Hoffnung den letzten Schub zu bekommen, der einen endlich ins völlige Erwachen katapultiert. Dann kommen wieder Tage, an denen man realisiert, dass selbst diese Ansichten nur Spielereien des Geistes sind und hält man dann inne und versinkt in tiefe Meditation, erkennt man, dass alles nur der eine Geist ist. Worte, die ich früher nie verstanden habe, fügen sich langsam wie ein Puzzle zusammen, ergeben plötzlich Sinn und dann wieder nicht, ein Paradox und doch so klar.

Die Verwirrung ist groß, selbst meine eigenen Worte werden für mich zur Verwirrung. Der Verstand kann sie nicht mehr erfassen, nur tiefe Einsicht in der Meditation hilft dies zu verstehen, der Atem als Anker, wartend auf ein Jhana (Bezeichnung für die acht meditativen Versenkungszustände) wird es jemals kommen? War es schon da, bevor ich von ihnen wusste, ich weiß es nicht, ich denke, ich wüsste es, wenn es an der Zeit ist. In der Stille liegen alle Antworten, ohne jegliches zu tun, Gedanken hindern und sind im Nachhinein hilfreich zugleich, da ist es wieder, das Paradox, welches ins Leere läuft. Wer kann es verstehen?

Mein Umkreis schläft, schläft tief und fest. Die Sangha fehlt, doch Unsicherheit ist ein treuer Begleiter. Ich brauche einen Meister, doch wo ist er, wie finde ich ihn, brauche ich ihn? Kann er meine Fragen beantworten? Was frage ich überhaupt? Gibt es überhaupt Fragen? Ich werde es wohl erst herausfinden, wenn die Begegnung komplett ist. Und nun? Erkennst du mich?

Ich bin deine Gedanken, nur ein paar von vielen, ein einziges Chaos, wie jeder es hat, nur mit anderen Dingen. Und viele hören nicht zu, schreiben sie nicht nieder, aus Angst entdeckt zu werden, da sind wir wieder, beim Ego, der falschen Ansicht an ein festes „Ich“ und morgen ist alles wieder unwichtig, was heute noch so wichtig war, alles dreht sich weiter, man vergisst, nie wirklich, aber man vergisst. Erinnert euch, erinnern ist das, was die Menschen brauchen, haltet inne, wacht auf, dann werden sinn und Nichtsinn sich vereinen.